Rochus Misch ( 29. Juli 1917 in Oppeln (Oberschlesien) war Mitglied der SS und später auch der Waffen-SS, ebenso Angehöriger der Leibstandarte SS Adolf Hitler. Zudem ist er der letzte Überlebende aus dem Berliner Reichskanzleibunker und einer der letzten Zeitzeugen vom Untergang des Dritten Reichs.
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Jugend
Als Rochus Misch am 29. Juli 1917 das Licht der Welt erblickte, war er bereits Halbwaise. Zwei Stunden vor seiner Geburt verstarb sein Vater, der ebenfalls den Namen Rochus Misch trug, an den Folgen einer schweren Kriegsverletzung durch einen Blutsturz im Lazarett von Oppeln. Im Alter von 2 ½ Jahren war der kleine Rochus Vollwaise, nachdem er auch seine Mutter durch eine schwere Krankheit verlor. Er wuchs zunächst bei seinen Großeltern auf, später kam er zu einer Tante, welche in Berlin lebte.
Drittes Reich
Nach einer mit Erfolg abgeschlossenen Malerlehre, meldet sich Rochus Misch freiwillig zur SS-Verfügungstruppe, der Vorgängerorganisation der späteren Waffen-SS.
Seine 3-jährige Ausbildung fand in der SS-Kaserne in Berlin-Lichterfelde statt. Ende 1939 wurde Misch beim Polenfeldzug durch einen Lungenschuss schwer verwundet. Bei den Kapitulationsverhandlungen nahe der Festung Modlin, schoß ihm ein polnischer Soldat heimtückisch in den Rücken, wodurch Rochus Misch einen Lungenschuss erlitt, welcher sehr knapp an seinem Herzen vorbeiging. Der zweite Schuss ging durch seinen rechten Arm.
Als er wieder genesen war, schlug ihn sein Kompaniechef, der spätere SS-Brigadeführer (General) Wilhelm Mohnke, zum Führerbegleitkommando als Leibwächter des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler vor, da Misch ihm als ein sehr pflichtbewusster, höflicher, gewissenhafter und guter Soldat bekannt war.
SS-Oberscharführer Rochus Misch meldet sich zwölf Tage später, am 30. April 1940 in der Reichshauptstadt Berlin, Reichskanzlei Wilhelmstraße 77, im Regierungsviertel.
Er stellt sich bei Julius Schaub, dem persönlichen Chefadjutanten des Führers vor. Kurze Zeit später lernte er Adolf Hitler kennen. Dieser fragt:
„Schaub, haben wir schon jemanden aus Schlesien?“
und erteilt Misch seinen ersten Auftrag: Misch sollte bei Paula Hitler, der Schwester Hitlers, einen Brief mit Päckchen in Wien abgeben.
Rochus Mischs Leben fand in den kommenden 5 Jahren gänzlich in der persönlichen Nähe Hitlers statt: in der Berliner Reichskanzlei, auf dem Berghof in Berchtesgaden, in der Führerwohnung am Münchner Prinzregenplatz, 1940-1945 in den verschiedenen Führerhauptquartieren, bis zuletzt im Berliner Reichskanzleibunker, wo er die letzen Tage des Führers Adolf Hitler und des Propagandaministers Dr. Goebbels unmittelbar miterlebte.
Die Funktion von Misch im ´Führerbunker´ bestand hauptsächlich in der Funktion als Leibwächter und der Tätigkeit als Cheftelefonist. Er war somit auch für den Fernschreiber zuständig und leitete die letzten Funksprüche zwischen dem Führer in der umzingelten Festung Berlin und wichtigen Militärs, in erster Linie mit Wilhelm Keitel und Walther Wenck, weiter.
Auch bei der Hochzeit zwischen Adolf Hitler und Eva Hitler, geb. Braun, war Misch am 29. April 1945 in unmittelbarer Nähe.
Auch mit Magda Goebbels, der Ehefrau des Propagandaministers und ihren 6 Kindern, verstand er sich sehr gut.
Am Nachmittag des 30. April 1945 gegen 15.30 Uhr erschießt sich Adolf Hitler (angeblich) mit seiner frisch angetrauten Ehefrau Eva in seinem Arbeitszimmer im Berliner Bunker. Rochus Misch sieht den toten Führer und wie er und Eva nach oben in den Garten der Reichskanzlei getragen werden.
Die Verbrennung der Leiche Hitlers durch dessen persönlichen Adjutanten SS-Obersturmbannführer Otto Günsche, möchte Rochus Misch nicht sehen (!), zu sehr bedrückt ihn die Realität und der Wandel der geschichtlichen Ereignisse.
Nach dem (angeblichen) Tod des Führers wurde Dr. Goebbels, den Adolf Hitler in seinem politischen Testament als neuen Reichskanzler ernannt hat, Rochus Mischs letzter Chef. Nach dessen Tod mit seiner Familie am 1. Mai 1945 war Misch in einer der letzten Ausbruchsgruppen der Reichskanzlei dabei. Sein Weg führte ihn in den frühen Morgenstunden des 2. Mai 1945 von der Vorderfront der Alten Reichskanzlei durch die U-Bahn-Schächte, vom U-Bahnhof ´Kaiserhof´ über den Bahnhof Friedrichstraße und die Weidendamer Brücke, bis zum Stettiner Bahnhof (heute: Nordbahnhof), dort wurde er von russischen Soldaten festgenommen.
Nachkriegszeit

Privataufnahme (Anfang 2008)
Als Zeitzeuge aus der nächsten Umgebung Adolf Hitlers, wurde Misch von der Roten Armee in die Sowjetunion geflogen und im berüchtigten Moskauer Militärgefängnis Lubjanka festgesetzt.
Er wird ständig verhört, mit Schlafentzug ´bestraft´und auch sehr grausam gefoltert. Stalin glaubte nicht an den Selbstmord Hitlers und versuchte, von Zeitzeugen wie Hitlers Leibwächter Rochus Misch, Hitlers persönl. Adjutanten Otto Günsche, Hitlers Flugkapitän Hans Baur und seinem Fahrer Erich Kempka die „Wahrheit“ zu erfahren.
Es sind für Rochus Misch neun schlimme Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft, bevor er wieder freigelassen wird und nach Berlin-Rudow zu seiner Ehefrau Gerda – welche er Silvester 1942 geheiratet hat – und seiner Tochter Brigitta, zurückkehren kann.
Er sagte über seine Gefangenschaft in Russland, dass ihm während dieser ganzen Jahre nicht ein einziges Mal eine Frage in Bezug auf die „Judenverfolgungen“ gestellt worden sei. Weder bei den Verhören in den Sowjetlagern durch Juden, noch in seiner engsten Umgebung im Führerhauptquartier sei jemals eine „Ausrottung von Juden“ angesprochen bzw. erwähnt worden. Er habe erst nach seiner Rückkehr nach Restdeutschland von den angeblichen Verfolgungen erfahren.
In Berlin macht sich Rochus Misch selbstständig und betrieb ein Malergeschäft in Berlin-Schöneberg. Seine Ehefrau Gerda, welche die letzten neun Jahre ihrers Lebens sehr krank war, pflegte er aufopfernd. Sie starb im Jahre 1998.
Rochus Misch lebt geistig vital, mit einem Alter von 93 Jahren (Stand: 2010) noch immer in Berlin, wenige Kilometer vom einstigen Machtzentrum des Dritten Reiches entfernt.
Er ist seit dem Tod von Hitlers persönlichem Adjutanten Otto Günsche (2003), der Sekretärin Hitlers Traudl Junge (2002) und Hitlers persönlichen Kameramann Walter Frentz (2004) nun der letzte noch lebende Augen- und somit Zeitzeuge aus dem inneren Zirkel des dritten Reiches.
Im April 2006 erschien erstmals eine längere Fernseh-Dokumentation unter dem Titel „Der letzte Zeuge – Rochus Misch“ im Fernsehsender MDR über das Leben und die Persönlichkeit von Rochus Misch.
In seinem gleichnamigen Buch schrieb er zur deutschen Atombombe:
„Ich erinnere mich beispielsweise an eine Nachricht über den Stand der Atombombenentwicklung. Da hieß es, die Forschungen der Amerikaner wären im Vergleich zu den deutschen mindestens ein Dreivierteljahr im Rückstand. Hitlers Einstellung zur Atombombe kannte ich: »Damit gewinnt man keinen Krieg.« Davon war er überzeugt. Die Westalliierten hatten gedroht, sich im Fall des Einsatzes der Atombombe mit 15.000 Flugzeugen in Nordafrika zu versammeln, um dann ganz Deutschland mit Gas zu verseuchen. Gasangriffe hatte Hitler im Ersten Weltkrieg erlebt, er hatte eine panische Angst davor. Einen solchen Rückschlag werde er niemals verantworten können, betonte er, daher scheide der Einsatz einer Atombombe für ihn völlig aus.“
Ebenfalls im April 2006 erschien die Biografie von Misch unter dem Titel „Jétais garde du corps d´Hitler“ in Frankreich. In Deutschland sind die Lebenserinnerungen von Rochus Misch im Juni 2008 erschienen. Rochus Misch ist als Zeitzeuge inzwischen zu einem wichtigen, unverzichtbaren Begriff geworden. Seit Mitte der 1980iger-Jahre ist er in unzähligen geschichtlichen Dokumentarsendungen über das Dritte Reich, den Führer Adolf Hitler und das Ende im Führerbunker im Fernsehen zu sehen.
Dieses häufte sich besonders nach dem Tod von Otto Günsche. In dem Film „Der Bunker“ (1981) wurde er von Michael Kitchen, im Spielfilm „Der Untergang“ (2004) von Heinrich Schmieder und in „Die letzte Schlacht“ (2005) von Florian Lukas verkörpert. Auch in der unmittelbaren Gegenwart vergeht keine Woche, wo sich Zeitschriften und Zeitungen aus der ganzen Welt bei Rochus Misch einfinden, um von ihm die Wahrheit über Adolf Hitler und das Dritte Reich zu erfahren.
Es wird in den kommenden zwei Jahren 2 Filme über Rochus Misch geben. Es handelt sich um einen Dokumentarfilm mit Spielhandlung und auch einen Spielfilm über das Leben von Rochus Misch, dem „letzten Zeugen“. Welcher amerikanische Schaupieler ihn verkörpern wird, ist noch nicht entschieden. Rochus Misch blieb immer sich selbst treu. Er ließ sich nicht verbiegen, brechen oder umerziehen. Der Geschichtsverfälscher Guido Knopp hat bei ihm Hausverbot.
Was an der Persönlichkeit von Rochus Misch fasziniert ist die Anständigkeit, Ehrlichkeit und Offenheit. Außer ihm traut sich sonst niemand, in den Medien die Wahrheit über den sogenannten „Widerstandskämpfer“ Graf Stauffenberg zu sagen, nämlich
„dass er ein Kameradenmörder ist, der 5 Kameraden auf dem Gewissen hat“.
Rochus Misch sagt über sich selbst:
„Ich bin ein unbedeutender Mann, der Bedeutendes erlebt hat.“
Diesem Ausspruch muss man widersprechen – Rochus Misch ist ein bedeutender Deutscher mit charakterlichem Adel und Standhaftigkeit und daher ein leuchtendes Vorbild für die deutsche Jugend, und für jeden geschichtlich Interessierten, der sich mehr für die Erinnerungen eines anständigen, ehrlichen und tapferen Zeitzeugen, als für die Umerziehungsliteratur der Systempresse begeistern kann.
Hier das Buch:
Misch-Rochus-Der-Letzte-Zeuge-2008
http://www.youtube.com/watch?v=KUb_AXXHnXI
